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“Ein Selbstmörder ist mutig und willensstark. Nicht, wie einige behaupten, feige und verantwortungslos. Er übernahm Verantwortung für sein eigenes Leben. Er war mutig, wenn er diesen Schritt tat. Er war willensstark, weil er es tun konnte. Was war das, ein Selbstmord? Leben selbst beenden, skrupellos sein, weil man jemanden tötet. Stark, weil man sich selbst beendet. Tapfer, weil man der Angst ins Gesicht blickt und verzweifelt, denn man tauscht das Gewisse gegen das Ungewisse.”
Timm Flemming, sieben Tage Dauerregen, Books on Demand, Norderstedt 2007, S.67f
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph (1788 - 1860)
Ich sehe im freiwilligen Tod weder Sünde noch Feigheit. Ich halte den Gedanken, dass dieser Ausweg uns offen steht, für eine gute Hilfe im Bestehen des Lebens und all seiner Bedrängnisse.
Hermann Karl Hesse, alias Emil Sinclair, (1877-1962), deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler
”Die Vertrautheit mit dem Gedanken, daß jener Notausgang beständig offen stehe, gab ihm Kraft, machte ihn neugierig auf das Auskosten von Schmerzen und üblen Zuständen, und wenn es ihm recht elend ging, konnte er zuweilen mit grimmiger Freude, einer Art Schadenfreude, empfinden: »Ich bin doch neugierig zu sehen, wie viel eigentlich ein Mensch auszuhalten vermag! Ist die Grenze des noch Erträglichen erreicht, dann brauche ich ja bloß die Tür zu öffnen und bin entronnen.«“
Hermann Karl Hesse, alias Emil Sinclair, (1877-1962), deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler, Der Steppenwolf, Tractat vom Steppenwolf, Suhrkamp, Frankfurt 1974, S.64f
Anfangs wollt ich fast verzagen, Und ich glaubt' ich trüg es nie, Und ich hab´ es doch getragen, – Aber fragt mich nur nicht: wie?
Christian Johann Heinrich Heine, geb. Harry Heine (1797-1859), Buch der Lieder: Lieder, VIII
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